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Camp 8 - Sabaikalski Nationalpark 20.07 - 02. 08. 2007

von Erwin Jordi

Das Ganze musste sich erst mal setzen. - Hier mein Bericht: Am 12. Juli sind wir zu zweit aus der Schweiz zum Baikalsee aufgebrochen. Von Basel über Frankfurt nach Moskau geflogen und dann mit der Transsib nach Ulan Ude gefahren. Ich hatte diese Eisenbahnfahrt vor 30 Jahren schon mal gemacht und so war es für mich interessant die Veränderungen zu beobachten. Das Personal ist nur teilweise freundlicher geworden.

In Ulan Ude wurden wir nach einiger Wartezeit am Bahnhof abgeholt und zur Jugi gebracht. Der GBT Chef Mischa kam später mit in die Stadt zum Geldwechseln. Als er das Geld hatte war er für die Zeit bis zur Fahrt ins Camp unsichtbar. Wir haben auf eigene Faust einige Ausflüge gemacht.

Die gemeinsame Fahrt über Ust Barguzin nach Glinka und der Aufbau des Zeltlagers waren ok. Wir waren an einem sehr schönen Platz am See aber die Verhältnisse waren primitiv. Zum Glück hatten wir immer schönes Wetter, sonst wäre es schwierig geworden.

Die Arbeit war wegen der Hitze und den vielen Mücken und Ameisen recht anstrengend. Am Abend wurden wir nicht mit einem Bier belohnt. Darauf mussten wir 9 Tage warten. Obwohl wir am 1.Tag 50 Bier (für die ganze Gruppe) bestellt hatten, wurden wir erst 2 Tage vor Abreise damit beglückt.

Die ewigen Eintopfgerichte waren mal gut und mal knapp geniessbar. Nicht alle Küchenteams haben die gleiche Fähigkeiten. (Die Teigwaren werden durch viel Umrühren und langes Kochen nicht besser.) Es wäre mE besser, wenn immer die gleiche kompetente Person dafür zuständig wäre. Die hygienischen Unzulänglichkeiten und eigenartigen Tischsitten haben wir dank Einsatz von medizinischen Wassern überlebt.

Die Entscheide des Brigadiers waren manchmal etwas fragwürdig. So wurde zB angeordnet den Wanderweg zu wischen. Und was machen jetzt wohl die Blätter - sie fallen wieder auf den Weg. Anderes Beispiel: der Abmarsch zur gemeinsamen Wanderung auf den Berg wurde auf 10.00 Uhr festgelegt. Um diese Zeit bin ich in der Schweiz meist schon oben.

Die Rückkehr war dann individuell. Die Letzten waren um 21.30 Uhr zurück. Dann wurde bis 23Uhr gekocht und weil ich an diesem Tag Küchendienst hatte, durfte ich bis 00.20 abwaschen.

Die Stimmung war allgemein gut in der Gruppe. Es wurde oft bis nach Mitternacht gelacht, gesungen und erzählt. Alles in allem war es eine schöne aber harte Zeit. Wohl auch weil ich das Lagerleben nicht gewohnt bin.

Die Illusion des GBT wurde bei einem Besuch im Büro in Irkutsk vollends zerstört als uns bewusst wurde, dass der Weg gar nie gebaut werden kann. Deshalb werde ich von einer weiteren Teilnahme und Unterstützung des Projekts absehen.

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