F.A.C.T. - Der erste Fernwanderweg im Norden des Baikalsees

 

Der Nordosten des Baikalsees wird eingerahmt von schneebedeckten, schroffen Gebirgsketten, dem riesigen Delta der Oberen Angara sowie schier endlos erscheinender sibirischer Nadelwaldtaiga. Fast die gesamte Ostküste steht unter Naturschutz (Bargusinki Biospärenreservat, Frolinski Sakasnik und Werkhne Angara Sakasnik), es gibt keine Straßen, keine Bahnlinie und praktisch keine Ortschaften. Wer immer an diesen Flecken herrlicher Natur möchte, muss über den Baikalsee fahren.

DIE ZEIT schreibt über F.A.C.T.: "Auf dem ersten Fernwanderweg Sibiriens kann man tagelang durch monumentale Landschaft ziehen, ohne einen Menschen zu treffen."

 

Ausgangspunkt: Die Rangerstation

 

Am Verknhe-Angara-Delta
Am Verknhe-Angara-Delta

 

Der ca. 100km lange Fernwanderweg führt von der Rangerstation des Werkhne Angara Sakasnik entlang traumhafter Buchten, Sandstrände, Steilküsten über Dauerfrostboden und Rentierflechten zum Frolikhasee und weiter entlang der tiefsten Bucht des Baikal Ajaja bis zu den heißen Quellen in Chakussy. Zumeist folgt der Weg dem Ufer des Sees, einige Passagen führen durch herrliche Wälder und ab und an geht's über große Felsbrocken.

 

Die Frolikha - Namensgeberin des Tracks

 

Camping an der Mündung der Frohlika
Camping an der Mündung der Frohlika

 

Neben der Überquerung einiger kleinerer Flüsse steht ca. zur Halbzeit der Wanderung die Überquerung der Frolikha, dem namensgebenden Fluss des Weges an. Die Frolikha ist an dieser Stelle ca. 65m breit und mehrere Meter tief. Umgeben von einem riesigen Sumpfgebiet bleibt der einzige Weg direkt über den Fluss. Am einfachsten ist die Überquerung mit einem kleinen transportablen Schlauchboot und einer Reepschnur zur Rückholung, denn mehr als zwei Leute passen nicht hinein. Alternativ kann man natürlich auch zwei der am Ufer liegenden Treibholzstämme zusammenbinden und als Floss benutzen.

 

Die Bucht Ajaja (übersetzt die "sehr schöne Bucht")

 

an der Ayaya-Bucht
an der Ayaya-Bucht

 

Nächstes Highlight ist die tiefste und kälteste Bucht des Baikalsees. Der Weg dorthin führt über den schwierigsten Abschnitt des gesamten Weges. Direkt am oder eigentlich schon im Baikalsee geht es über große Felsbrocken immer am Ufer "on the edge" entlang. Für alle Strapazen entschädigt ein herrliches Bergpanorama, ein fantastischer Sandstrand und ein wunderbarer Ausflug zum fünf Kilometer entfernten Frolikhasee. Dieser Bergsee ist nicht nur aufgrund seiner beeindruckenden Lage inmitten hoher Berggipfel bekannt, sondern vor allem für mehrere geschützte Tierarten, die sich wie z. B. der Dawatschan-Fisch seit der letzten Eiszeit nicht mehr verändert haben.

 

Die heißen Quellen in Chakussy

Auf der letzten Etappe erwartet die Besucher der schönste Zeltplatz der Wanderung, nochmals herrliche Buchten und Waldpassagen und vor allem die heißen Quellen im Örtchen Chakussy. Nach ca. 100km gibt es nichts schöneres, als seine müden Knochen in den heißen Quellen zu baden und ein kühles Bier zu genießen. Wen es noch immer nach mehr dürstet, dem sei ein Ausflug zu den Höhlen am Kap Chaman-Kit oder gen Süden zu den "singenden Sanddünen" am Kap Turali oder noch weiter im Süden zu einer kleinen ewenkischen Siedlung (Schirildy) empfohlen. Der Weg zurück nach Sewerobaikalsk erfolgt mit dem regelmäßig zwischen Chakussy und Nishneangarsk verkehrenden Boot der "Kurklinik" in Chakussy.

Grobübersicht des F.A.C.T.-Wanderweges

 

FACT-Übersicht
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